In den letzten Jahren hat sich der Begriff "digitale Gästemappe" für alle Anwendungen und Lösungen etabliert, die im weitesten Sinne den Inhalt der klassischen, gedruckten Hotel-Information ersetzen, ergänzen und erweitern können. Die Herangehensweisen und die verwendete Technolgoie unterscheiden sich je Hersteller und Anwendungsbereich, im Grunde lassen sich die verschiedenen Ansätze in folgende Kategorien einteilen:
- Die digitale Gästemappe auf einer eigenen Hardware
Dazu zählen etwa eigene Tablets und Hotel-Fernseher im Zimmer oder auch Touch-Displays in der Lobby und öffentlichen Bereichen. - Die digitale Gästemappe als BYOD-Variante
Beim sogenanneten "Bring-Your-Own-Device" Konzept werden die eigenen Geräte, also Smartphones, Tablets und Notebooks der Gäste genutzt um die digitalen Hotel-Informationen bereitzustellen. Ein Vorteil dieses Ansatzes ist sicherlich, dass die meisten User mit ihren eigenen Geräten vertraut sind, die Anwendung intuitiv nutzen können und sie nicht erst die Bedienung eines “fremden” Geräts erlernen müssen. Für die BYOD-Variante gibt es verschiedene Möglichkeiten den Nutzern die Anwendung bereitzustellen:- Als mobile Website (PWA)
- Als native App für Smartphones und Tablets
- Eine Kombination aus den beiden Varianten
Idealerweise setzen Hersteller und Hotels auf eine Kombination aus den beiden Ansätzen. Schlussendlich soll der Gast entscheiden können, welches Medium er am liebsten zur Information und Kommunikation nutzen will. Dafür ist eine zentrales Content-Management System erforderlich, das Inhalte auch Hardware-übergreifend für verschiedene Medien bereitstellen kann.
Für die europaweite Hotel-Klassifizierung der Hotelstars Union ist spätestens seit dem Kriterienkatalog in der aktuellen Fassung (2020-2025) eine digitale Bereitstellung des sogenannten "Serviceleitfadens" auf jeden Fall möglich. Das bedeutet, dass eine digitale Gästemappe auf jeden Fall genauso gewertert wird, wie die gedruckten Informationen auf Papier.